Montag, 29. August 2011

Taufe des Herrn - Taufe – Anfang von Jesu öffentlichem Auftreten…

Predigtgedanken zur:Taufe des Herrn - Taufe – Anfang von Jesu öffentlichem Auftreten…

Für uns Altkatholiken ist Taufe das entscheidende Initiationssakrament. Aufnahme in die Kirche, in eine Gemeinde… Wir unterscheiden nicht zwischen altk. Taufe und Taufen anderer anerkannter Religionsgemeinschaften… Wiedertäufertum… Tauferneuerung ist bei uns aber nicht so gebräuchlich… beim „vernünftigen Gebrauch“ von Weihwasser haben wir vielleicht das Kinde mit dem „Weihwasser“ ausgeschüttet…
Wir Erinnern uns noch an die Taufe mit Wasser des Johannes vom 2. Adventsonntag…
Die Predigt muss aber nicht immer Kopflastig und akademisch sein. Nahrung für das Hirn ist gut, aber in der Regel sind im Gottesdienst immer noch genügend nahrhafte Anregungen für die geistig Hungrigen!

Daher möchte ich heute mehr eine Predigt TUN. Tauferneuerung persönlich, ohne Bekenntnis-Formeln, aber doch mit einem Ritus. Händewaschung als Symbol für unsere Taufe, unsere Erneuerung. Selbst die Psychologie hat erkannt, dass das TUN, was schon Pilatus einst tat, „Wasche meine Hände in Unschuld“,  etwas bewirkt. Seelisch. Es nimmt uns unbewusst auch Schuldgefühle … Hygiene und Psychohygiene geben sich hier die Hand. Und kirchliche Riten haben es schon immer gewusst!

Auch im Tun liegt Heil.  So möchte ich einladen sich die Hände zu waschen… nicht als öffentliches Schuldbekenntnis, sondern als persönliches geschehen… bewusst seine eigene Heilsbedürftigkeit eingestehen und das Wasser, so wie es uns einst in der Taufe übergegossen wurde, das Wasser selbst, als Heilsmittel zu schätzen…

Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden wasche mich rein! Amen.


Achten Sie auf die Marke!

Achten Sie auf die Marke! Predigtnotziten zu einer Predigt im Mai 2011 in St. Elisabeth/1030 Wien

Wir alle kennen große Marken auf dem Markt, dem wirtschaftlichen Markt…
Die Jugend ist heute teilweise sehr Marken bewusst. …
Irdische Marken wollen uns Sicherheit und ein Gutes Gefühl geben, versprechen Qualität. Wir vertrauen diesen Marken. Wir brauchen Sicherheit..

Achten Sie auf die Marke!

Umgelegt auf die Theologie gibt es auch solche Marken..

Die Bücher die die Aufnahme in den Kanon der Bibel geschafft haben, haben dieses Markenzeichen: „Bibel“ und „Wort Gottes“ – eine Großartige, aber auch gefährliche Marke! Erhalten… Theologische Fragen, die ein für allemal geklärt wurden sind als Dogma eine Marke geworden. Marken sollen uns Sicherheit und Vertrauen geben. Das ist eine gute Marke!

Achten Sie auf die Marke!

Das heutige Bild des Evangeliums – der gute Hirte, ist uns natürlich schon etwas fremd…
Mein Vater hat vor seiner Pensionierung als Almhirte gearbeitet… mit Kühen!
Aber Schafe…

Ich sehe im Bild vom Guten Hirten und von der Marke eine Parallele…

Der Gute Hirte ist wie eine Gute Marke. Er kümmert sich um seine Schafe, die Kunden… schaut auf Qualität. Legt wert auf Nachhaltigkeit. Er kennt seine Schafe beim Namen, und hinterlässt keine verbrannte Erde, er nutzt die Ressourcen so, dass er die Weide wieder benutzen kann… Er denkt wie ein guter Politiker. Er überlegt was ist zu tun uns was gehört getan, damit alle Leben können…

Was wir aber oft genug erleben schaut anders aus. Gewinn Maximierung steht im Vordergrund. Für einen Bonus von ein paar Millionen nehmen gewisse Manager keine Rücksicht auf die gewachsenen Strukturen, das Vertrauen in die Marke, die Nachhaltigkeit, die Ökologie. Diebe nennt Jesus diese Menschen, denen die Schafe nicht vertrauen!
Aber die Diebe haben gelernt, wie Wölfe im Schafspelz werden auch die schlechten Hirten, die schlechten Marken um unser Vertrauen.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen, Früchte brauchen Zeit zum Reifen.  Kurzfristige Gewinne allen sind noch kein Markenzeichen!

Dem Anlass entsprechen möchte ich über eine Marke heute besondern sprechen.

Mautner Markhof.-  Zweifels ohne eine „gute Marke“. Aber zählen diese Markennamen auch im Himmel?- Wird der liebe Gott die Himmelspforte öffnen für die Marke „Apple“, „ Coca Cola?“, IBM ? – Diese anonymen Marken, die eigentlich ohne Persönlichkeiten dastehen können uns das Wesen der Marke gar nicht richtig vor Augen führen. Es sind die persönlichen Marken die einen Menschen ausmachen. Ich konnte Georg Mautner Markhof noch beim Hearing zu unserer Bischofswahl vor ein paar Jahren erleben. Er hatte engagierte Fragen… Ich habe ihn als eine Marke erlebt und als solche hat er in der Gemeinde hier noch Spuren hinterlassen. Von den Goldenen Verdienstrosen, die er verliehen hat, wird noch oft gesprochen.
Die wirtschaftliche Marke hat vor Gott keine Bedeutung. Die persönliche Marke jedoch schon. Und gerade diese Kirche zeigt uns noch die Bedeutung der persönlichen Marke einer Wirtschaftskraft die sich um die wahre Marke bemüht. Die über den materiellen Gewinn hinausdenkt. Wie ein Guter Hirte, ein guter Politiker… Nachhaltig, ökologisch, sozial … nicht auf den kurzfristigen Gewinn aus! Jemand der nachdenkt und sich fragt. Wem nützt es, wem schadet es? Das ist auch die heutige Form von „Umkehr“; Sich wieder einmal Fragen, was kann ich beitragen zu einer besseren Welt, zur Welt beseelt mit dem verheißenen Geist! Wir leben in der Zeit des Geistes! Bei jedem Einkauf, bei jeder Wahl, in jedem Gespräch können wir die Gute Marke wählen, das Gute Erzählen, die Frohe Botschaft verkünden…

In diesem Sinne!

Achten Sie auf die Marke! Achten Sie auf den Guten Hirten!
Amen.



Predigtnotizen zum Dreifaltigkeitssonntag 2011


Kann es nicht nur einen Gott -einen Schöpfergott geben?

Meint nicht der Dalai Lama dasselbe Göttliche wie die Juden und die Christen und die Muslime?

Was ist nun dieses Bild der Dreifaltigkeit? –(Bild Kreis; Rechteck; Kugel...)


Abstrakte Formen… philosophische Konstrukte.. Reale Ansichten..

Das  Judentum gibt Gott einen Namen… Gott wird einzig-artig!
Das Christentum gibt dem Namen Gottes ein Gesicht - Jesus - eine Beziehung - Vater-Sohn - eine Perspektive - Hl. Geist…
Es drückt das für uns Menschen unbegreifliche begrifflich und sinnlich aus…
Bilder und Riten, Dogmen und Gebete, Gesänge und Kulturen… Gebäude und Landschaften…
Auch der Islam versucht die Erfahrung des einen Gottes zu vermitteln - mittels eines Propheten! -Offensichtlich auch eine sehr erfolgreiche Methode!

Das Christentum ist nicht nur ein Wissen um göttliche Zusammenhänge..
Es ist ein WEG - ein ganz konkretes Angebot an den Menschen…
Judentum; Islam; Buddhismus sind weitere Angebote…
Zeugen, Scientology; Atheismus… sind weitere Angebote…

Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Kulturen, Geschichten und Hintergründen.. Mit unterschiedlichen Aspekten und Vor- und Nachteilen… mit unterschiedlicher Qualität und Breite!
Angebote mit unterschiedlichen Ansprüchen…

Aber ist es nicht so, dass wir von all den Verheißungen in der Bibel nicht viel sehen? Nicht viel Spüren? Wo ist der Geist? Wo ist der Weg heutzutage? Warum bekommen wir nicht den Frieden den die Welt nicht geben kann? Warum fürchten wir immer noch Tod und Teufel?
Mangelt es uns an Glauben?
Ja! Das tut es, aber Glaube ist ja nicht nur ein "für wahr halten"; nicht nur eine Meinung, eine Überzeugung haben…
Der Glaube der uns MANGELT ist die Tat, die Umsetzung, der Versuch die Gebote zu halten und umzusetzen… es mangelt am Reich Gottes nicht weil Gott, das Göttliche nicht bereit dazu wäre Reich Gottes zu schenken… wir sind es die nicht wollen, nicht sehen, nicht glauben, nicht versuchen… nicht vergeben… nicht bemühen... nicht verkünden…

Wir müssen uns auf den Weg machen, jeden Tag neu, jeden Sonntag neu, in jeder Begegnung neu - wir müssen es nicht immer schaffen, aber wir müssen uns schon Bemühen…

Wir können einander auf diesem Weg begleiten… das tun wir durch die Feier eines Gottesdienstes… das ist nicht nur persönliche Begegnung mit Gott, sondern auch mit seinem Geist und dem Weg… dem Weg der Gemeinschaft…


Das Bild von einem Puzzle: Puzzleteile?

Müssen es drei Teile sein? - bei uns können es auch zwei oder vier oder mehr sein… nur allein soll keiner sein, keine Monade; keine Einsamkeit, keine Einzigartigkeit als Mangel…

Amen

Himmelschlüssel -


Die Lesungen ... zeigen uns heute Macht, Politik und Religion…
Eine gefährliche Mischung.
Unsere Lehre nach 2000 Jahren ist: -Trennung von Politik und Religion.
Gewaltenteilung in der Macht! – Macht braucht Kontrolle.

Wir sind alle gerne und mit Begeisterung unzufrieden mit den PolitikerInnen…
Oft zu recht. Viel zu viel lassen wir denen durchgehen! Aber wir sind auch mit im Spiel! Wir sind auch PolitikerInnen – das ist Demokratie! Wir haben die Politik die wir verdienen.
Mitunter erscheint uns die Wahl wie die zwischen der sprichwörtlichen Pest und der Cholera! – Aber wir haben die Wahl und wir können jederzeit selbst ein politisches Mandat anstreben.
Gerade wir hier in der AK-Wien Ost hatten da ja engagierte Christen, die auch politisch Ihren Standpunkt  vertreten haben.


Zeichen der Macht…Schärpe, Schlüssel.


Jesus selbst gibt dem Petrus, dem Fehlbaren, dem Fehlenden, dem Verleugner, die Schlüssel.
Und die Wirkungsgeschichte ist verheerend!  Ein unfehlbarer Papst, gegen den tausende Menschen auf den Strassen Madrids  protestierend – wiedermal – gegenübertreten.. – Die Geschichte wiederholt sich!
Andere geistliche Führer, selbst die mit WELTLICHEM Machtanspruch: ich denke da an den Dalai Lama – der hat politischen Widerstand – China… aber bei uns im Westen hat er eine beispiellose moralische Autorität…

Kehren wir zurück zur Schlüsselfrage, zum Schlüsselbild…
Ich habe uns schon alle in die politische Pflicht genommen..
Ab 16 Jahren – Wahlberechtigt in der Kirche und der Gesellschaft…
Passives Wahlrecht… gewählt werden dürfen. Ein einst erkämpftes Recht!
Frauenwahlrecht – wir haben da eigene Begriffe für… vor 100 Jahren war es noch nicht möglich!
In der Schweiz teils noch bis in die 70iger… Dass Mütter in Österreich vor dem Staat ihre Kinder vertreten dürfen- Schule… meine Elterngeneration hat diese Rechte erst bekommen…
Vor 40 Jahren war „Homosexuell“ sein in Österreich praktisch ein Verbrechen! Zuchthaus! Bis zu Broda mit seiner Justizreform unter Kreisky!


Wir alle hier haben Schlüsselgewalt:

Und wir haben mitunter Probleme damit: verlorene Schlüssel, zu suchende oder nachzumachende Schlüssel.
Schlüssel befähigen zum Öffnen aber auch zum Verschließen!

Ein Schlüssel ist auch ein Zeichen der Macht!
Und wir müssen entscheiden ob wir damit Öffnen oder Schließen, Gewähren oder Verwehren..

Ich möchte ein kleines Ritual durchführen…

Diesem Symbolischen Schlüsselbund der Macht an jemanden weitergeben!
„Die Schlüssel des Himmelreichs“ sie sind hier in meiner Hand!“

Ich gebe sie weiter.. und jeder und jede die sie in Händen hält möge sich kurz überlegen..

Wo er oder sie denn Himmelsschlüssel, Schlüsselgewalt, bei sich sieht…

Probieren wir das mal aus…Handgreiflich und im Geiste:

Weitergeben die Schlüssel mit den Worten: „Die Schlüssel des Himmelreichs!“


Einige sind es beruflich gewohnt… Entscheidungen zu treffen!
Andere erleben sich womöglich eher immer als Menschen über die Entschieden wurde. Ein Lehrling z.B…. und dennoch jeder von uns ob Diakon und Vorstand ob Hausfrau oder Lehrling ob Arbeiter oder Pensionistin. Wir haben Schlüsselgewalt…

Und sei es nur über unseren MUND!

Wie heißt es in Psalm 141:
3 Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
4 Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.
…, sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.



Die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung: 16,21-23

Die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung: 16,21-23


Eigensinn macht Spass... Hermann Hesse...
Ist der Prophet Jeremias auch dieser Meinung? Er schildert das etwas anders...
Aber die Aufgabe ist dieselbe... eigenem Sinn zu vertrauen und nicht wie ein Lemming der Masse. Masse mit Macht; Priester, Schriftgelehrte, Älteste...

Übersetzt ins Heute: Medien, Kirche(n), Parteien, Kirchenräten, Vorgesetzten, Moralaposteln...

Jesus wendet sich hier heute gegen die „gute alte Tradition“... Schriftgelehrte die erst in der  Vergangenheit etwas finden müssen, damit es im Hier und Heute sein darf!
Er ruft auf ein Kreuz auf sich zu nehmen! Aber nicht im traditionellen Sinne – zum Masochismus! Nein im Sinne: das Kreuz im Kampf gegen die Vorurteile:
Eigensinn heißt aber nicht Beliebigkeit! – denn die Suche nach dem Sinn ist eine ernsthafte und lebenslange! Und jede und jeder von uns hat ihre/seinen Beitrag zu leisten.

Sinnsuche...nach dem je eigenen Sinn:

Jesus meinte schon letzte Woche im Evangelium: Sagt niemandem, dass ich der Messias bin!
-          warum wohl?
-          Weil das Christus, Messiasbekenntnis auch die Versuchung der „dunklen Seite“ der Macht beinhaltet...
-          Welches religiös verwaltet, liturgisch gefeiert, rituell kultiviert wird.. und die Jesuanische Botschaft dahinter verschwimmt, hinter Gold und Weihrauch!

Und auch diese Botschaft, dass Jesus – gegen das Establishment kämpfend sterben wird, so unpopulär wie nur möglich – am KREUZ! –
Das  Establishment hat sich damit arrangiert.... Nehmt alle euer Kreuz auf Euch und gehorcht dem Fürsten, dem König, dem Priester, dem Papst... und bleibt gefügig... beherrschbar!

Es ist verstörend, dass diese befreiende Botschaft Jesu immer wieder so perfide eingefangen werden kann. Nicht umsonst spricht Jesus hier vom SATAN... der weichen muß!

Können wir denn nicht an die Talente und den guten eigen Sinn in uns und unseren Mitmenschen glauben? Müssen wir wirklich glauben dass wir den anderen ein Kreuz auferlegen müssen. Können wir nicht gemeinsam eigenen Sinn entwickeln für eine Kirchengemeinde, eine Kirche, einen Staat, eine Welt?

Sinnbild für die eigensinnigen Talente an einem roten Faden, wie ein Gen aus dem Erbgut. Wir sprechen bezeichnenderweise vom ERB-GUT und nicht vom Erbböse!

Talente wie auf einem Lebensfaden
Talente wie am Gemeindestrick an dem alle ziehen!

Was ist wenn ein Teil, ein Mensch, ein Talent ausfällt?

Was ist wichtig, damit trotz all dem selbständig sein, dem eigenen SINN erfahren, etwas gemeinsames, größeres entstehen kann?

Puzzleteile müssen zusammenpassen...

Computer gibt es nun schon seit  langen und mit der Raumfahrt haben sie sich entwickelt. Die Welt spürbarst verändert haben diese Blechtrottel erst, als sie miteinander „Reden“ konnten. Programme sind eigen-Sinnige Dinge. Mehr Sinn ergibt sich erst, wenn diese Programm miteinander Daten austauschen können. Schnittstellen sind dazu nötig. Als das Internet geboren wurde... gab es die Voraussetzung.. ein Netzwerk und eine einfache Sprache. Und wie naiv waren doch die Entwickler dieser Sprache! – keine 100% Absicherung keine Verschlüsselung, keine Geheimniskrämerei. Offenheit und Vertrauen waren da zu erst...
Daher ist es auch nach wie vor so einfach im Internet Missbrauch zu betreiben.....

Auch unsere Puzzleteile müssen zueinanderpassen... wir brauchen die Schnittstellen...
Und wir müssen uns unserem eigenem Sinn stellen der eigenen Sinnfrage!

Nehmt also dies mit, Das KREUZ sich dem eigenem Sinn zu stellen und das eigene Puzzleteil sinn-voll  in ein größeres Ganzes zu integrieren!

Amen!