Donnerstag, 9. Februar 2017

Liebe Gläubige,
es sind doch herrliche Zeiten für Komiker, Journalisten und Prediger!
Die Führer dieser Welt bieten soviel Stoff, das kann nur die Realität. Und schon der Prophet Jesus Sirach, stellt uns im Alten Testament, welches wir auch erstes Testament nennen können, vor Augen, dass Gottes Weisheit stark und mächtig ist und dass der Mensch selbst gefragt ist mit Geist und Verstand zu handeln. Feuer und Wasser stehen vor uns.
Schon öfters habe ich von der Geschichte von den zwei Wölfen erzählt, und doch habe ich immer wieder den Eindruck, dass diese Geschichte erneut zu erzählen ist.
Heute:  Die Geschichte von den zwei Löwen
Ein alter Beduine  sitzt mit seiner Enkelin am Lagerfeuer und erzählt ihr folgende Geschichte:
„In jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Löwen.
Der eine Löwe ist böse.
Er kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.
Der andere Löwe ist gut.
Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.
Das kleine Mädchen schaut eine Zeitlang ins Feuer, dann fragt es:
„Und welcher der beiden Löwen gewinnt?“
Der alte Beduine schweigt.
Nach einer ganzen Weile antwortet er:
„Der, den du fütterst.“
Quelle unbekannt
Wie können wir unsere  Löwen richtig ernähren?
Geht es darum den einen verhungern zu lassen? Brauchen wir nicht die Energie beider Löwen?
Die Welt, die Nachrichten, die Medien, die Menschen mit ihrem Getratsche, welchen Löwen füttern die?
Wie können wir den anderen Löwen füttern?
Ich muss hier auch ein Bekenntnis zur GESUNDEN Ernährung mit hochwertigeren Medien ablegen. Die Furche, der Standard, Der Falter, Publik Forum  sind allemal „gesünder“ als Heute, Krone und Österreich!
Auch der Gottesdienstbesuch ist eine Form der gesunden Ernährung, denn wir stärken hier den guten Löwen und versuchen den bösen Löwen in Zaum zu halten.
Auch Paulus verkündet in der Lesung dass die Weisheit der Machthaber beschränkt ist aber dass uns Gott einen Geist geschenkt hat, mit dem wir alles ergründen können.
Und auch das Evangelium fordert uns heraus. Jesus ist hier so fordernd, aber er verlangt keine Buchstabentreue im Gesetz, sondern eine Herzenstreue! Er will das Gesetz erfüllen! – Was bedeutet denn das? –
Es gibt viele Bereiche in denen WIR mit Gesetzen versuchen das Leben zu verbessern, sicherer zu machen etc.
Mitunter wird hier übertrieben und im Wesen bleibt es doch dabei – wir versagen.
Wenn wir nicht aus Liebe handeln wollen, bleiben wir hinter dem eigentlichen zurück.
Was will Jesus mit dem Scheidungsverbot erreichen? – dass die Frauen im Patriarchat nicht dem Manne ausgeliefert sein sollen!
Was machen „christliche“ Parteien daraus? Was die röm.kath. Kirche -  ein Problem!
Jesus führt uns unsere Unzulänglichkeit vor Augen!
Er ermahnt uns nicht am Gesetz hängen zu bleiben, sondern voranzuschreiten in der Liebe!


Dienstag, 10. Januar 2017

Taufe als Männerritual?


Evangelium
Mt 3, 13-17

Als Jesus getauft war, sah er den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen

17Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.
Wie lautete der gleichdeutende Satz in der Übersetzung, welche ich gelesen habe?
 „ er gefällt mir richtig gut“
Oder in der Apostelgeschichte… „da war viel Power mit ihm!“
Wo ist die hin? Die Power, die Begeisterung?
Theologie ist was für „Weicheier“, für Quasselstrippen… so wird vielfach gesagt. In den Kanon der Unis gehört Theologie zwar (noch) aber ist da echte Wissenschaft dahinter?
Aus Sicht der „Big Bang Theory“ Physiker ist das gesamte „Gebiet“ höchst theoretisch.
Wir können Gott nicht beweisen, nicht wissenschaftlich erforschen, wir können rundherum wissenschaftlich ordnen, erfassen und analysieren, aber das Eigentliche bleibt ein Geheimnis.
Religion versucht dieses Geheimnis zu erfassen und erfahrbar zu machen. Zu verwalten und zu erhalten. Mitunter auch zu erklären. Mit der Erklärung wird das Mysterium aber auch zerstört.
In den Predigten vor Weihnachten habe ich z.B. über die Jungfrauengeburt gesprochen. Sollen wir Jesus, naturwissenschaftlich als parthenogenetisch einordnen, ein Wunder postulieren, oder einfach nach der wesentlichen Aussage suchen? – jungfräulich, dh. Empfängnisbereit zu sein -  theologisch gesprochen: für Gottes Anhauch bereit zu sein.
Was heute im Evangelium geschildert wird, ist eine Männerrunde. – Johannes, der Wilde Mann im NT, Kamelhaare und Heuschrecken!... der fordernde Mann, ein heavy Metal, trifft auf den Softy! – Ist Jesus ein Softy? – Johannes sieht in ihm mehr und will sich gleich unterordnen, aber Jesus sagt – >“ es ist ok so wie es ist“…
Analysieren wir mal einwenig:
  -  David Murrow, ein US-Amerikanischer Geistlicher analysiert die Lage der Kirchen wie folgt:
Die Gemeinde ist weiblich. Trifft das auf unsere Gemeinde hier zu?
-          Im Gemeindevorstand sitzen nur Frauen!
-          Ein Schwuler Pfarrer
-          Die üblichen Themen in den Kirchenkaffees sind auch eher… das, was Murrow weibliche Themen nennt.
-          Es geht mehr um Friede, Freude, Eierkuchen und um das was „Theologie“ so gerne macht. „Quatschen“ – Murray beklagt, dass die Frohe Botschaft – die Power von Jesus – mit den Predigten ja in der weiblichsten aller Vermittlungsformen dargebracht wird. Mit Worten.
-          Etwas plakativ greift Murrow auf, dass Frauen in der Regel sprachbegabter sind und evolutionär dazu auch mehr Praxis hatten als die männlichen Jäger, welche still und auf der Jagd nonverbal kommunizieren mussten.
-          Ist also all mein „Blabla“ nur vergebliche Liebesmüh?

-          Ich beneide immer wieder die Musiker und Künstler, welche mit anderen Mitteln so viel ausdrücken und rüberbringen, wo ich viele Worte bemühen muss.
Liegt es allein an der weiblichen Struktur Kirchengemeinden, dass in der Regel mehr Frauen als Männer zum Gottesdienst kommen? –
Es gibt ja auch nix für Männer Interessantes – Keinen Wettbewerb, keinen Sport, keine Jagd, nur was zu essen und wenig zu trinken. Es gibt keinen Austausch an „Männlichkeit“ – nur Frömmigkeit und einen Gugelhupf!
In der Tat gibt es Angebote eher für Frauen, selbst die Organisation unserer Nigerianischen Life and Spirit Church ist weiblich geprägt. Aber zu deren Gottesdienst kommen auch die Männer und unlängst haben die hier auch ordentlich aufs Schlagzeug gehaut. -..

Ursprünglich war der Zwölferkreis ein Männerkreis, Jesus hat Frauen aber nicht aus seiner Umgebung verbannt, klar ist, dass ER die Machogrenzen seiner Zeit überbrückt hat – aber er war für Männer attraktiv mit seiner Botschaft und seinem Auftrag.  Teilweise sogar kampfbereit …
Der Islam hat heute sehr opferbreite Anhänger – Religion kann Männer faszinieren…

Wie es das Christentum heute schaffen kann? – Ich weiß es nicht, Rock Musik allein wird es nicht sein – oder?
Was ich aber tun kann, ist nicht nur zu reden, sondern auch etwas zu tun.

Jesu Taufe ist ein Zeichen und ein Erlebnis. Ich werde euch nicht einladen im Wasser unterzutauchen, aber ich lade ein, eine rituelle Händewaschung mitzumachen.
In der Nachfolge Jesu die Taufe des Johannes zu spüren, sich nicht nur die Ohren volllabern zu lassen, sondern sich auch die Hände nass zu machen.

Amen!