Freitag, 24. Februar 2012

Unser Platz in der Heilsgeschichte. - Sternenstaub

Unser Platz in der Heilsgeschichte.

Die erste Lesung stammt aus dem Buch Genesis – der Titel ist uns bekannt… übersetzt bedeutet es Entstehung – im Hebräischen nach dem ersten Wort benannt: Bereschit – Im Anfang.

-         Da steht viel über die christlich-jüdische Ur-Geschichte drinnen. Da wird Glaubensgeschichte erzählt. Die Erfahrungen des Gottesvolkes werden hier verarbeitet und theologische Aussagen getroffen. Es geht – wiedermal nicht darum die Dinge wörtlich zu nehmen – sondern ernst!
-         Wobei es auch geschichtlich klar ist, dass im Umfeld des israelitischen Volkes Erfahrungen von gigantischen Fluten in der Erinnerung der Völker da waren. Nicht nur von lokalen Sturzfluten – die Überflutung der Ebene die das Schwarze Meer bedeckt ist ja z.B. wirklich keine Kleinigkeit. – Auch das Zweistromland hat mit den beiden großen Flüssen – Euphrat und Tigris  sicherlich einige Flutkatastrophen erlebt.
-         Was ist die Essenz der Glaubensgeschichte für das Volk Israel? Dass Gott ein verlässlicher Bündnispartner ist, der auch in, durch und nach Katastrophen da ist.
-         Erstaunlicherweise hat die Erdgeschichte ja schon einige Katastrophen überstanden, und gewisse Katastrophen haben unsere Existenz erst möglich gemacht. Ein großer Meteorit der vor 65 Mio Jahren die Dinos aus dem Weg geräumt hat… Platz geschaffen hat für die Säugetiere –zu denen wir ja auch gehören…
-         Der Bund Gottes – ist beständig, auch in der Not…
-         Und auch in unseren Zeiten sind Katastrophen immer wieder da. Fukushima ist gerade mal ein Jahr her. Die Spuren der großen Flutwelle sind nach wie vor nicht alle beseitigt – Trümmerinseln schwimmen noch immer im Pazifik. Von dem Problem im Atomkraftwerk ganz zu schweigen. Was kann dem Menschen sicher bleiben?

In all die Not hinein spricht die Bibel uns und dem Volk Gottes immer wieder Mut zu. – Egal ob im babylonischen Exil, oder in persönlichen Katastrophen….
Und die Bibel spricht dem einen Medium, welches katastrophal vernichtet, auch die Kraft zu durch die Katastrophe zu führen und die menschliche Seele für das Heil zu bewahren.
Das Wasser – in der Flut eine Bedrohung – in der Taufe ein Zeichen des Heils.
So heißt es ja im Petrusbrief: …durch das Wasser gerettet.
21Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi,

Petrus – als angenommener Verfasser spricht auch schon aus einer Zeit der Verfolgung und Not heraus…Kaiser Nero…das sagt uns schon was…

Aber welches Zeichen hat Gott mit dem Wasser uns noch gegeben? Ein Zeichen dass sich durch Regentropfen und Licht am Himmel als Zeichen des Bundes immer wieder mal zeigt?

-         Als sichtbares Zeichen möchte ich hier einige Seifenblasen blasen… Regenbögen zum Anfassen!


Diese Seifenblasen sind ein bezeichnendes Element des heutigen Wort-Gottes-Dienstes. Zeichen des Bundes! Regenbogen!

Im Evangelium kommt noch ein anderes zum Ausdruck: Die Zeit ist eine erfüllte Zeit – Das Reich Gottes – das Ge-Bundene Reich – es ist nahe.  Kehrt um – bekehrt Euch – glaubt – ja stellt euch in das Evangelium. Eu-angelion – die Gute Botschaft…  Wir haben jetzt 40 Tage Zeit um uns dem Wesentlichen zuzuwenden. – In dem wir Überflüssiges weglassen – Wir reden vom Fasten -  wir wollen überflüssige Kalorien – die uns nur belasten – weglassen – Wir sollen uns natürlich auch von anderen überflüssigen Dingen befreien - - körperliches Fasten ist nur ein Aspekt. Psychologisch haben wir bestimmt mehr, worauf wir mal verzichten sollten oder wo wir als Zeichen der Umkehr mehr tun sollten. Mehr Bewegung – weniger Fernsehen? Mehr gutes Erzählen – Gute Nachricht verbreiten – weniger Gerüchte in die Welt setzen!

Der Aschermittwoch hat dem närrischen Treiben ein Ende gesetzt – mit einem Memento das uns Menschen unseren Platz in der großen Geschichte zeigt.

Bedenke, Mensch, dass du Staub bist
und wieder zum Staub zurückkehren wirst.

Wir sehen darin ein Zeichen der Vergänglichkeit – was es auch ist…

Aber dieser Staub – das was wir letztlich sind – es ist Sternenstaub. Jedes Atom das uns hier Halt und Festigkeit und Leben verleiht, es wurde erst möglich in dem Sterne in gigantische Staubwolken explodiert sind. Die ersten Wasserstoffatome nach dem Urknall mussten sich erst mal in Sonnen fusionieren und zu Helium zusammenfinden! … Milliarden Jahre an Vorgeschichte -  sie liegt in diesem Staub und in uns… und wir sind ein Teil davon – ein Staubteilchen – nicht mehr und nicht weniger:

(Es folgt die Verteilung des Aschenkreuzes) - Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.

1 Kommentar:

  1. Schöpfungsmythen

    So verhält es sich mit der Welt: Die Menschen erschaffen Götter und sie verehren ihre Schöpfungen. Es wäre angemessen, dass die Götter die Menschen verehren, wie es der Wahrheit entspricht.

    (Nag Hammadi Library / Philippusevangelium / Spruch 85)

    Götter sind durch Schöpfungsmythen – es geht um die Schöpfung von Kultur und nicht um die „Schöpfung von Natur“ – im kollektiv Unbewussten einprogrammierte, künstliche Archetypen zur Anpassung eines Kulturvolkes an eine noch fehlerhafte Makroökonomie durch selektive geistige Blindheit.

    Die originale Heilige Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Verfasser die wirkliche Bedeutung der in Genesis 3,1-24 beschriebenen Erbsünde noch kannten, ist aufgebaut wie ein komplexes Gleichungssystem, in dem archetypische Bilder und Metaphern die "Unbekannten" darstellen. Das Gleichungssystem hat nur genau eine Lösung, die einen vollkommenen Sinn ergibt und die gesamte Kulturgeschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit seit dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten" bis heute erklärt.

    Bei der Vielzahl von Gleichnissen, insbesondere in den Nag Hammadi Schriften, in denen immer wieder die gleichen Bilder und Metaphern in vielen Kombinationen und Zusammenhängen verwendet werden, wäre es absolut unmöglich, den makroökonomischen Sinngehalt "hineinzuinterpretieren" – und das auch noch mit 100-prozentiger Signifikanz –, wenn die originale Heilige Schrift irgendeine andere Bedeutung hätte, als die in "Der Weisheit letzter Schluss" beschriebene.

    Herzlich Willkommen in der Wirklichkeit: http://www.deweles.de

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