Freitag, 8. November 2013

9.11. – ein Gedenktag in mehrfacher Hinsicht:


9.11. – ein Gedenktag in mehrfacher Hinsicht:

 1938 kam es im Deutschen Reich zu organisierten Pogromen – Verwüstungsaktionen gegen jüdische Einrichtungen. Einst war der aus dem Russischen stammende Begriff nur für anti-semitische Aktionen in Verwendung, heutzutage kann jede abgegrenzte Gruppe, sei es religiös oder politisch oder ethnisch zum Ziel eines Pogroms werden. Wir machen Fortschritte – oder?

Auch in den heutigen Lesungen erleben wir Verfolgung, und wie damit umgegangen wird.

9.11. ist aber auch der Gedenktag der Lateranbasilika in Rom. Zentralbau des Christentums der erst möglich wurde, als die Christenverfolgung endete und mit dem „Edikt“ von Mailand 313 allen Menschen Religionsfreiheit gewährt wurde.  Am 9.11. 324 wurde diese Basilika in Rom geweiht;

Liturgie ist immer eine Kultur der Erinnerung:

380 wurde das Christentum Staatsreligion im röm. Reich. – Die Heiden wurden nun verfolgt, das Judentum zwar nicht verboten, aber eingeschränkt.

So erleben wir heute eine Kultur der Erinnerung in unserer Liturgie

In der Lesung aus dem 2. Buch der Makkabäer wird das Sprichwörtliche „makaber“ sein von Etwas deutlich. 8 Personen – die Mutter mit 7 Söhnen, erleiden einen grausamen Tod für ihren Glauben. Sie werden zu Martyrern  - im positiven Sinne. Gewaltlose Zeugen. – Martyrer sind keine Terroristen! So wie auch Paulus kein Terrorist ist, sondern sein Zeugnis ablegt.

Im Evangelium wird ein anderes Zeugnis abgelegt.

Die Sadduzäer, als jüdische Fraktion, sind auf die 5 Bücher Mose, die Thora, konzentriert. Unser Auferstehungsverständnis ist darin nicht klar entwickelt. So wollen Sie Jesus in die Falle locken... Mehrfachverheiratung.- Auch in unserer Zeit ein juridischer Dschungel!

Jesu steigt auf diese verstiegene Konstruktion gar nicht ein, irdische Bindungen haben im Jenseits keine Bedeutung. „Bis dass der Tod euch scheidet!“ – das mag gewisse romantische Ideen stören, aber  wir glauben das so- theologisch. – Spätestens der leibliche Tod scheidet!

Die heutigen Lesungen greifen den roten Faden des Auferstehungsglaubens mit seinen unterschiedlichen Quellen auf* (Makkabäerbuch) und gipfeln in der Aussage Jesu: Der Gott Abrahams, Isaaks und der Gott Jakobs, der Gott der drei großen monotheistischen Weltreligionen, er ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten! Und so führt Jesus den Ursprung der Auferstehungsidee in den Kern der Thora, die Dornbuschszene zurück, in das Allerheiligste der Sadduzäer!

Als handgreifliche Erinnerung an den heutige Gottesdienst gibt es eine Papierblüte. In deren Blütenmitte der Mensch symbolisiert wird. –Unsere Auferstehung als „Person“ ist wesentlich – nicht unsere Titel, unsere Materie, unser Stand.

Amen.

 

 

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