Evangelium
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Joh 20, 19-31
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Acht Tage darauf kam Jesus und
trat in ihre Mitte
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Johannes
24Thomas, genannt Didymus -
Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
25Die anderen Jünger sagten zu
ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male
der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male
der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Geht es uns nicht aus so?
Unser Glaube wird angefragt, ja angefochten! „Irrationalität“,
„Religionstrottel“...
Glaube ist keine Mathematik! – 3x1 = Liebe sagt der Glaube; 3x1
ist 3 sagt die Mathematik
Zu den Kritikern: Vor kurzem ist Karlheinz Deschner verstorben: Kriminalgeschichte
des Christentums, oder „Das Kreuz mit der Kirche“... Bei vielen dieser Kritiker
geht es um Kirchenkritik – nach wie vor sehr berechtigt!
Glaube ist etwas „Irrationales“
• affektiv,
dem logischen Denken nicht zugänglich, emotional, emotionell, gefühlsbetont,
gefühlvoll, mit dem Verstand nicht fassbar
• unlogisch,
vernunftwidrig (Duden)
Wir Menschen sind so! – Das soll keine Entschuldigung sein,
dass wir nicht perfekt sind. Nobody is perfect. Niemand ist Unfehlbar! Wir
Menschen sind emotionale Wesen. Uns gefallen unterschiedliche Dinge.
Musikstile. Bilder, Natur, Speisen. Uns gefallen Menschen. Wir verlieben uns
auch in Menschen. Letztlich „mathematisch“ nicht genau erfassbar.
Glaube gehört dazu. Unser Suchen nach dem Sinn, nach dem
Ursprung, nach dem Danach! Der Versuch die Gegenwart zu gestalten.
Religion und Glaube bieten hier Antworten.
Letztes Jahr im Zuge der Anti Kirchenprivilegien Volksbegehren
Aktion habe ich argumentiert:
Religion ist irrational ja. Aber wenn wir die
Religionsgemeinschaften, die Kirchen, abschaffen, so bleibt ja Religion
bestehen. Sie ist dann aber „unverwaltet“, ungeführt, muß je neu gestaltet
werden und wenn wir gerade die Kirchenkritiker ernst nehmen, dann dürfen wir nicht
wieder bei NULL anfangen. Die christlichen Kirchen haben 2000 Jahre Erfahrung –
mit vielen Fehlern, die aber auch gut dokumentiert“. –Dogmatische Wälzer haben
alles festgehalten.
Von daher mein Plädoyer zur Erhaltung der Kirchen und
Religionsgemeinschaften, ja zur Förderung derselben, weil nur darin eine
Entwicklung möglich ist. Auch der Islam muß noch vieles Lernen. Auch wir
Christen haben uns einst gegenseitig „umgebracht“ aus „Rechtgläubigkeit“
heraus!
Wir wissen es: es gibt eine GROSSE Diskrepanz zwischen dem
was JESUS predigt und verkörpert und dem was Kirchen davon leben!- Die Kirchen
sind aber auch nur die Verwaltungsapparate! Nicht viel mehr und nicht weniger!
Was bieten jetzt Religionen für Vorteile?
Strukturen und Verwaltung
Konkrete Traditionen und Rituale
Antworten auf viele Fragen – vorgefertigt und vorgedacht.
=> Dogmen! Autobahnen des Glaubens auf denen Mann/Frau schnell vorwärts
kommt.
Manche Dogmen sind vielleicht Autobahnen ins „Nirgendwo“ ...
Christentum bietet eine Lebenshaltung an. Liebe! Als Hauptgebot!
Liebe Dich selbst und deinen Nächsten!
10 Gebote als Leitlinien
7 Sakramente als Lebenswegbegleitende Rituale
Begleitung in den Situationen wo die Welt nach wie vor
versagt:
Leid, Not, Tod, Trauer!
Der Kapitalismus hat hier keine andere Antwort als Geld und
Psychopharmaka. „Schmerzensgeld“, Lebensversicherung. „Antidepressiva“.
Was ist unsere Antwort als Christen?
Wachen und Beten, Trösten und Begleiten, Aushalten und Ertragen.
Mitleiden! Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Zurück zur Ausgangsgeschichte. Thomas ist ein Bild für uns.
Wir wollen Beweise und werden uns nur auf Investitionen einlassen die wir mit Fakten
begründen können.
Der Glaube sagt uns: Die Früchte des Glaubens kannst du nur
ernten wenn du glaubst ohne zu sehen, ohne zu berühren, ohne Berechnung!
Denn wie hätte sich ein Glaube auf Grundlage eines
Berührungsbeweises vor 2000 Jahren durchgesetzt? Keine Massen-Medien, keine
Tournee, keine Liveübertragung, ... Der Kreis der Augen- und Ohrenzeugen Jesu
ist ein recht kleiner!
Etwas anderes hat die Menschen überzeugt, hat die Jünger
begeistert, hat Paulus bekehrt und die Botschaft hinaustragen lassen.
Nicht der Leib, nicht der Anblick, allein die Botschaft hat
überzeugt! Christus ist gestorben, auferstanden, Lebt in Ewigkeit
Die Botschaft steht in den Evangelien, sie wird in den
Kirchen weitergetragen – gelebt werden muss sie in jeder und jedem von uns.
Wenn jedeR einen Teil der Botschaft verwirklicht sind wir erlöster als der Rest
der Welt!
Amen
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