Freitag, 25. April 2014

Er hat sich auf den Weg gemacht.


Liebe Gemeinde,

in meinen Predigten bin ich immer bemüht auf die Lesungen einzugehen. Die Texte sollen uns für unser Leben erfahrbar werden. Es geht nicht nur um das rein intellektuelle Verstehen, es geht nicht um Erklärungen, es geht vielmehr um Erfahrung. Möchten Sie in mehr über die heutigen Lesungen erfahren?

 Ja?

Dann machen wir uns auf den Weg. – Wie hat Abram einst auf diese Aufforderung reagiert?

Er hat sich auf den Weg gemacht.

Wir gehen auch eine Station weiter: z.B. Gemeindesaal:

So wie Abram einst sich auf dem Weg machte, so sind wir auch heute unterwegs.

KennerInnen ist schon aufgefallen, das der Stammvater der drei großen monotheistischen Weltreligionen: Abraham – in der heutigen Lesung noch nicht diesen Namen trägt. Abram, der „erhabene Vater“ wird erst zu dem was heute verheißen wurde. Zum Abraham, dem Vater der vielen!

Auch wir machen uns auf den Weg.

 Seid ihr auch hin und wieder unterwegs?

Wo geht ihr hin?

Wir reisen heutzutage ja sehr viel.

Religiös betrachtet ist hier auch Symbolik dahinter. Was heißt es, aufzubrechen – sich aufzumachen – sich fort zu bewegen!


Nächste Station:

Im Innenhof:


So wie Abram sich eins auf-machte,

so machen wir uns gerade auf. – Und auch im Evangelium machen sich Jesus und die Jünger auf.

Sie sind auf dem Weg mit Jesus, und erheben sich auf einen Berg gehend. Sie stehen bald über den Dingen. Sie gewinnen Abstand und Überblick.

Früher standen die Altäre auch auf Podesten, die Stufen zum Altar symbolisieren auch so einen Aufstieg. Wir haben unser Podest entfernt – es hat eher für Platzmangel gesorgt und Distanz vermittelt. Wir gewinnen unsere Höhe heute im Geistigen Maße, wir steigen innerlich empor.

Jesus geht mit seinen  Jüngern und oben angelangt strahlt Jesus förmlich. Vielleicht kennen Sie die aktuelle Werbung wo jemand so strahlt und die Nacht erhellt weit er/sie so einen tollen Job hat!

 
Inhaltlich wird dargestellt, dass die großen jüdischen Figuren Mose und Elija auch auf dieser Höhe sind.  Dh. Jesus ist auch auf dieser Ebene. Es heißt auch dass Jesus nicht ein Befreier nach der Art des Mose ist und auch nicht ein entrückter Prophet nach der Art des Elija. Jesus bekommt eine eigene Bedeutung zugeschrieben!

Jesus hat uns, die JüngerInnen, auf diesem Weg mitgenommen. Wir sind auch auf dieser Höhe, aber wir verstehen es noch nicht. Ganz Wörtlich hier: Sie fallen zu Boden! –
 

Jesus sagt uns aber wieder diese Worte: Steht auf! Fürchtet euch nicht!

Auch hier möchte ich wieder die Parallele ziehen zum Geschehen in der Liturgie.
 

Wo sind wir aufgerufen zu stehen? In der Liturgie?

Vielleicht ist es einfacher zu sagen, wo wir üblicherweise Sitzenbleiben!

-          Normale Lesungen, Perdigt – die kann länger dauern... Ankündigungen, Erklärungen,  Gesänge, sofern diese nicht in besonderer Funktion sind oder zulange dauern ;-)

-          Dh. Wir stehen, und strecken uns bildlich dem Himmel entgegen. Dh. Wir stehen und stehen zum Glauben an die Aufer- Stehung. – Auch hier gibt es ein Wortspiel zwischen dem AUF-Wachen- AUF-Stehen.

-          Wir tun dies Am Anfang des Gottesdienstes: Wir stehen gemeinsam vor Gott, Gott kommt in unserer Mitte. – Zur Liturgischen Begrüßung 

-          Wir stehen aber auch wenn wir die Gebete des Tages beten. Diese Gebete spricht der Priester stellvertretend – der Priester steht dazu und eigentlich auch die Gemeinde:

-          Tages, Gaben und Schlußgebet.

-          Beim Evangelium stehen wir auch. Aus Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes in der Guten Botschaft!

-          Auch beim Glaubensbekenntnis – stehen wir.

-          Und dann auch wieder zum Hochgebet. Erhebet die Herzen! – Das bedeutet nicht: sinkt noch Tiefer in die Kirchenbank, wenngleich es die alte germanische-römischkatholische Tradition des Kniens gibt.  Viel ursprünglicher ist aber das Stehen zur Feier der Auferstehung.

-          Erhebet die Herzen – lasst Euch erheben auf den Berg der Verklärung, erlangt Überblick und Übersicht!

-          Zum Segen, den wir empfangen, dazu können wir auch stehen als Zeichen der Aufbruchsbereitschaft wie es Abram auch einst war: Bereit sich AUF- zu – machen!

-          Wir sind üblicherweise nicht so strikt in den liturgischen Abläufen und es soll keine Qual werden. Auch eine innerliche Erhebung tut das Ihrige!

Mitunter passt es aber auch stimmungsmäßig einfach mal sitzen zu bleiben!

Nun sind wir zurückgekommen, haben einen Weg hinter uns gebracht – hat sich etwas verändert?

Zur Erinnerung eine Karte mit den Kernversen des heutigen Tages!

Amen

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