Liebe Gemeinde,
in meinen Predigten bin ich immer bemüht auf die Lesungen
einzugehen. Die Texte sollen uns für unser Leben erfahrbar werden. Es geht
nicht nur um das rein intellektuelle Verstehen, es geht nicht um Erklärungen,
es geht vielmehr um Erfahrung. Möchten Sie in mehr über die heutigen Lesungen
erfahren?
Ja?
Dann machen wir uns auf den Weg. – Wie hat Abram einst auf
diese Aufforderung reagiert?
Er hat sich auf den Weg gemacht.
Wir gehen auch eine Station weiter: z.B. Gemeindesaal:
So wie Abram einst sich auf dem Weg machte, so sind wir auch
heute unterwegs.
KennerInnen ist schon aufgefallen, das der Stammvater der
drei großen monotheistischen Weltreligionen: Abraham – in der heutigen Lesung
noch nicht diesen Namen trägt. Abram, der „erhabene Vater“ wird erst zu dem was
heute verheißen wurde. Zum Abraham, dem Vater der vielen!
Auch wir machen uns auf den Weg.
Seid ihr auch hin und
wieder unterwegs?
Wo geht ihr hin?
Wir reisen heutzutage ja sehr viel.
Religiös betrachtet ist hier auch Symbolik dahinter. Was
heißt es, aufzubrechen – sich aufzumachen – sich fort zu bewegen!
Nächste Station:
Im Innenhof:
So wie Abram sich eins auf-machte,
so machen wir uns gerade auf. – Und auch im Evangelium
machen sich Jesus und die Jünger auf.
Sie sind auf dem Weg mit Jesus, und erheben sich auf einen
Berg gehend. Sie stehen bald über den Dingen. Sie gewinnen Abstand und Überblick.
Früher standen die Altäre auch auf Podesten, die Stufen zum
Altar symbolisieren auch so einen Aufstieg. Wir haben unser Podest entfernt –
es hat eher für Platzmangel gesorgt und Distanz vermittelt. Wir gewinnen unsere
Höhe heute im Geistigen Maße, wir steigen innerlich empor.
Jesus geht mit seinen
Jüngern und oben angelangt strahlt Jesus förmlich. Vielleicht kennen Sie
die aktuelle Werbung wo jemand so strahlt und die Nacht erhellt weit er/sie so
einen tollen Job hat!
Inhaltlich wird dargestellt, dass die großen jüdischen
Figuren Mose und Elija auch auf dieser Höhe sind. Dh. Jesus ist auch auf dieser Ebene. Es heißt
auch dass Jesus nicht ein Befreier nach der Art des Mose ist und auch nicht ein
entrückter Prophet nach der Art des Elija. Jesus bekommt eine eigene Bedeutung
zugeschrieben!
Jesus hat uns, die JüngerInnen, auf diesem Weg mitgenommen.
Wir sind auch auf dieser Höhe, aber wir verstehen es noch nicht. Ganz Wörtlich
hier: Sie fallen zu Boden! –
Jesus sagt uns aber wieder diese Worte: Steht auf! Fürchtet
euch nicht!
Auch hier möchte ich wieder die Parallele ziehen zum
Geschehen in der Liturgie.
Wo sind wir aufgerufen zu stehen? In der Liturgie?
Vielleicht ist es einfacher zu sagen, wo wir üblicherweise
Sitzenbleiben!
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Normale Lesungen, Perdigt – die kann länger
dauern... Ankündigungen, Erklärungen,
Gesänge, sofern diese nicht in besonderer Funktion sind oder zulange
dauern ;-)
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Dh. Wir stehen, und strecken uns bildlich dem
Himmel entgegen. Dh. Wir stehen und stehen zum Glauben an die Aufer- Stehung. –
Auch hier gibt es ein Wortspiel zwischen dem AUF-Wachen- AUF-Stehen.
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Wir tun dies Am Anfang des Gottesdienstes: Wir
stehen gemeinsam vor Gott, Gott kommt in unserer Mitte. – Zur Liturgischen
Begrüßung
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Wir stehen aber auch wenn wir die Gebete des
Tages beten. Diese Gebete spricht der Priester stellvertretend – der Priester
steht dazu und eigentlich auch die Gemeinde:
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Tages, Gaben und Schlußgebet.
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Beim Evangelium stehen wir auch. Aus Ehrfurcht
vor der Gegenwart Gottes in der Guten Botschaft!
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Auch beim Glaubensbekenntnis – stehen wir.
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Und dann auch wieder zum Hochgebet. Erhebet die
Herzen! – Das bedeutet nicht: sinkt noch Tiefer in die Kirchenbank, wenngleich
es die alte germanische-römischkatholische Tradition des Kniens gibt. Viel ursprünglicher ist aber das Stehen zur
Feier der Auferstehung.
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Erhebet die Herzen – lasst Euch erheben auf den
Berg der Verklärung, erlangt Überblick und Übersicht!
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Zum Segen, den wir empfangen, dazu können wir
auch stehen als Zeichen der Aufbruchsbereitschaft wie es Abram auch einst war:
Bereit sich AUF- zu – machen!
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Wir sind üblicherweise nicht so strikt in den
liturgischen Abläufen und es soll keine Qual werden. Auch eine innerliche
Erhebung tut das Ihrige!
Mitunter passt es aber auch stimmungsmäßig einfach mal
sitzen zu bleiben!
Nun sind wir zurückgekommen, haben einen Weg hinter uns
gebracht – hat sich etwas verändert?
Zur Erinnerung eine Karte mit den Kernversen des heutigen
Tages!
Amen
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