Freitag, 21. Februar 2014

Heute Lesen wir Euch die Leviten!


Heute Lesen wir Euch die Leviten!
 

Dieses Sprichwort ist bekannt. – Was verstehen wir darunter? ...

Die Bibel – wieder mal Wörtlich oder ernst?

Auch mit „Auge um Auge“  können wir was anfangen! -  Was ist hier der Hintergrund? ...

Wörtlich genommen würde sich heute hier in der Kirche nichts abspielen. Ich wage zu behaupten wir wären dann alle längst „vertilgt“, „ausgerottet“ etc.

Ah, einige dieser Regeln sind auch im 21. Jahrhundert und länger gültig. Inzest hat einfach recht drastisch negative Konsequenzen für den Nachwuchst. Ob das jemanden ein Gräuel ist oder nicht. Es hat Konsequenzen. Verzehr von Aas, also irgendwie zutodegekommenem Tier-fleisch – auch dies hat für uns Menschen gesundheitliche Konsequenzen. Daher gibt es Regeln. Regeln die wir auch heutzutage für vernünftig erachten.

Dafür essen wir heute Blutwurst, tragen Mischgewebe, können uns einige andere „Schweinereien“ erlauben und scheuen uns nicht in der Genetik tun und lassen zu wollen was der Wirtschaft förderlich ist. Ah, da ist doch noch was wo die „biblischen“ Bedenken nach wie vor bestehen.

Die Menschen damals haben sich auf diese Regeln verständigt um zu Überleben und das Erbe in ihrer Religion und Kultur bewahrt.

Wir handeln heutzutage ähnlich. Was uns Verstand und Einsicht gebieten, versuchen wir in Regeln zu fassen. Wir sind auch verwirrt wenn es um Bereiche geht wo wir uns nicht auskennen. Gentechnik: Sollen wir Mensch und Tier genetisch vermischen um klügere Arbeitstiere zu erhalten? Die Idee ist doch super. Küche die sich selber Melken, Schafe die sich selber scheren. Doch wir wissen auch, dass nicht alles was wirtschaftlich von Interesse ist, dem Menschen gut tut.  Wir wissen auch, dass nicht alles was technisch möglich ist, gut ist. Und was ist gut? Das ist auch Definitionssache. Es gibt Leute, Strömungen, welche mit  der Tatsache, dass alles in Relation zueinander steht, nicht gut umgehen können. „Der Relativismus“ der heutigen Zeit sei eine Gefahr! – Ich, meine persönliche Meinung, aber sage euch er ist eine Herausforderung der wir uns stellen müssen. Denn die Dinge sind einfach miteinander verwoben. Mein Handeln beeinflusst die Geschicke der Welt. Meine Stimme in der Demokratie wählt aus verschiedenen Möglichkeiten. Meine Rede führt zum Guten oder zum Schlechten.

Die Idee REGELN für Hygiene, Zusammenleben, Gesundheit und Stärkung der eigenen Familie des eigenen Stammes, der eigenen Volksgruppe mit religiösem Eifer und religiöser Überzeugung und Praxis zu verknüpfen ist eine alte und – aus Sicht des Zweckes – eine erfolgreiche. Das Judentum hat überlebt. Das kleine Volk aus 12 Stämmen. Und im Exil, in dem diese Leviten-Gebote verschriftet wurden, und der Autorität des Mose unterstellt wurden, waren sie überlebenswichtig für das Volk und die Kultur.

Die überlieferten Regeln WÖRTLICH genommen ... und wären wir am Ende; und immer noch werden gerne solche Worte zitiert um andere zu unterdrücken. In welchem Geist geschieht dies? Im Geiste der Liebe? „Im Namen Gottes“. – Ach Gott, was in deinem Namen nicht schon alles Verbrochen wurde. „Gott will es!“ Ja  - das was wir Christen als Gott bezeichnen „will“ den Tod, denn er ist Teil des Lebens. Ohne Tod, kein Leben! Aber dieses WILL ist ja kein persönliches: Ich will deinen Tod. Ich postuliere, dass Gott will, dass wir Leben so gut es die relativen Umstände erlauben. In Verantwortung und mit Verstand. In diesem Sinne wage ich von Gottes Willen zu sprechen. Ich kann nicht sagen: Gott will dass du leidest, dass du stirbst weil du einen Fehler begangen hast. Das kann ich nicht.-Es gibt andere Menschen, denen fällt dies leicht. Aus einer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung heraus, aus einer Emotion heraus: Rache, Hass! 

Da kann ich aber nicht mit. Gegen dieses Miss-Verständnis – so denke ich – ist auch das Beispiel Jesu zu sehen und zu verkünden. Mit der Gottesidee lässt sich der Tod der „Ungläubigen“ so gut rechtfertigen. Mit dem Beispiel Jesu geht das nicht mehr. Das Gebot der Nächstenliebe – wie sich selbst -  wird mit Jesus richtig gewichtet. Er gibt sich selbst hin – nicht aus politischem Kalkül, nicht um von „Jungfrauen“ im Paradies erwartet zu werden, nicht aus religiösem Wahn.

Jesus zeigt uns wie wir Leben sollen – umgeben von Zwängen und Regeln, von Gegebenheiten und Gefahren. Frei, ohne Furcht, im Vertrauen auf einen Gott, der umfängt und das Leben ermöglicht – es aber nicht urteilend zu Tode bringt. In einer Gemeinschaft der „Heiligen“.

Geheiligt sind nicht nur die Auserwählten, nicht die 144Tausend, nicht die 12 Apostel, nicht die Männer, nicht die Radfahrer.  Geheiligt sind wir als Teil der Schöpfung, mit Verantwortung für diesen Garten Eden, aus dem wir uns da und dort mehr selbst vertreiben als es Gott tut. Geheiligt ist der oder diejenige die bereit ist nach der Wahrheit zu suchen in der Gemeinschaft die auch auf diesem Wege ist. In diesem Sinne sind wir auf dem Wege.

 

Wie heißt es heute im Evangelium?

48Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Streben wir also nach Vollkommenheit! Bemühen wir uns!

Amen

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