Liebe Gläubige,
Predigt aus unserer
GESCHÄFTSORDNUNG
FÜR DIE
GEMEINDEVERSAMMLUNG 2012
§ 10
Der
Gemeindevorstand hat mindestens einen Monat vor der beabsichtigen
Gemeindeversammlung, in einer ordentlichen Sitzung des Gemeindevorstandes, den
Zeitpunkt, den Ort und die Tagesordnung der Gemeindeversammlung und eine
diesbezügliche Einladung zu beschließen.
§ 12
Eine
Gleichschrift der Einladung ist der Kirchenleitung durch den Vorsitzenden
spätestens drei Tage nach der gemäß § 10 dieser Geschäftsordnung
stattge-fundenen Vorstandssitzung zu übermitteln.
§ 13
Die gemäß § 10
dieser Geschäftsordnung beschlossene Einladung ist vom Vorsitzenden, dem
zuständigen leitenden Geistlichen und dem Schriftführer zu unterzeichnen.
§ 59
Die Protokolle sind vom Vorsitzenden des
Gemeindevorstandes, vom leitenden Seelsorger und vom Schriftführer zu
unterfertigen sowie von den drei Protokollprüfern zu beglaubigen.
Liebe GottesdienstbesucherInnen, wenn es in einer Kirche
schon so§§-reiterisch zugeht, wie soll man sich dann nicht wundern, dass es im
Rest der Welt noch schlimmer ist. Seitenlange AGBs – Kleingedrucktes noch und
nöcher.
Ich muss zugeben, in der Firma letztens auch 3
Unterschriften hergegeben zu haben.
Fotoerlaubnis für Firmenveranstaltungen – damit die Firma
rechtlich abgesichert ist –
Securityrichtlinien – hier wird nicht mal mehr deutsch
gesprochen – dabei hätte ich das Email, welches mir diese Richtlinie näher
gebracht hat laut der >Richtlinie< eigentlich gar nicht lesen sollen. Der
Titel – Bitte unterschreiben und zurückschicken – ist eigentlich ein Fall für
den Spam-Filter; und extrem „verdächtig“ und dem Administrator zu melden.
Liebe Gläubige, wo kommen wir heute in unserer Welt noch
hin mit all den Gesetzen und Regeln – wo wir doch meinen frei zu sein?
Es bleibt uns bei aller Verwirrung und Verworrenheit wohl
nur ein Kriterium: Geschieht es aus Liebe oder nicht?
- Für
mich drückt Jesus es so aus: Ja, oder Nein?
Das Verstecken wollen hinter §§ und komplizierten
Regelungen ist nicht im Sinne der Liebe, ist nicht redlich, ist nicht GUT. Im Gegenteil,- ich zitiere: „ alles andere stammt
vom Bösen“.
Viele Religionen, viele Staaten, viele Menschen tendieren
dazu Regeln und Gesetze lieber wörtlich zu befolgen anstatt über die Folgen des
Handelns oder Nichthandelns nachzudenken.
Was
hätte Jesus getan?
Diese Frage stelle ich mir immer öfter! Denn – Kernpunkt des
Christentums ist ja nicht eine Sammlung von alten jüdischen Traditionen und
Gesetzen und das war es! – Sondern Christentum bedeutet, dass diese alten Traditionen,
Texte und Überlieferungen be Deutung gefunden
haben in einem gewissen Jesus von Nazareth, der unbeirrbar daran glaubte, dass
diese Gesetze und Regel und Überlieferungen einen wahren und guten und fürsorglichen
Kern für die Menschen beinhalten. Dieser Jesus, den wir als den Christus, den Gesalbten,
bekennen, dieser Jesus stellt auch die Prioritäten klar. „Der Sabbat ist für
den Menschen da und nicht umgekehrt.“
Die Ruhe, die der Schabbat verspricht, ist also nicht Selbstzweck,
sondern „Heilsraum“ für uns.
Was
hätte Jesus getan?
All die traditionellen Regeln zur Zeit Jesu – in Jesus haben wir einen Interpreten dafür erhalten. Jesus hat
die Regeln nicht abgeschafft, er hat deren volle – aber eben auch inhaltliche und nicht einfach wörtliche
Erfüllung gefordert. Warum hat Jesus gegen die Scheidungspraktik gewettert? –
Weil Männer damit Frauen einfach auf die Straße setzen konnten. Und dabei
völlig im Recht waren. Rein rechtlich gesehen. Aber eben nicht im Wesen des
Gebots von Liebe und auch nicht im Wesen von mit einem anderen Menschen
verbunden sein. Wenn Ehe nur ein Vertrag ist – dann gelten die
Vertragsklauseln. Wenn in der gesegneten Verbindung zweier Menschen > Liebe <
im Bunde ist, dann gelten die Regeln der Liebe und nicht des Ehevertrages über
die Mitgift.
Dienen
die Regeln unserem zusammenwirken oder werden wir damit bedrückt?
Wann immer wir Regeln einfordern, frage ich mich, in wessen
Geist tun wir es?
Was
hätte Jesus getan?
Was
hätte Jesus getan?
Amen
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