Dienstag, 10. Januar 2017

Taufe als Männerritual?


Evangelium
Mt 3, 13-17

Als Jesus getauft war, sah er den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen

17Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.
Wie lautete der gleichdeutende Satz in der Übersetzung, welche ich gelesen habe?
 „ er gefällt mir richtig gut“
Oder in der Apostelgeschichte… „da war viel Power mit ihm!“
Wo ist die hin? Die Power, die Begeisterung?
Theologie ist was für „Weicheier“, für Quasselstrippen… so wird vielfach gesagt. In den Kanon der Unis gehört Theologie zwar (noch) aber ist da echte Wissenschaft dahinter?
Aus Sicht der „Big Bang Theory“ Physiker ist das gesamte „Gebiet“ höchst theoretisch.
Wir können Gott nicht beweisen, nicht wissenschaftlich erforschen, wir können rundherum wissenschaftlich ordnen, erfassen und analysieren, aber das Eigentliche bleibt ein Geheimnis.
Religion versucht dieses Geheimnis zu erfassen und erfahrbar zu machen. Zu verwalten und zu erhalten. Mitunter auch zu erklären. Mit der Erklärung wird das Mysterium aber auch zerstört.
In den Predigten vor Weihnachten habe ich z.B. über die Jungfrauengeburt gesprochen. Sollen wir Jesus, naturwissenschaftlich als parthenogenetisch einordnen, ein Wunder postulieren, oder einfach nach der wesentlichen Aussage suchen? – jungfräulich, dh. Empfängnisbereit zu sein -  theologisch gesprochen: für Gottes Anhauch bereit zu sein.
Was heute im Evangelium geschildert wird, ist eine Männerrunde. – Johannes, der Wilde Mann im NT, Kamelhaare und Heuschrecken!... der fordernde Mann, ein heavy Metal, trifft auf den Softy! – Ist Jesus ein Softy? – Johannes sieht in ihm mehr und will sich gleich unterordnen, aber Jesus sagt – >“ es ist ok so wie es ist“…
Analysieren wir mal einwenig:
  -  David Murrow, ein US-Amerikanischer Geistlicher analysiert die Lage der Kirchen wie folgt:
Die Gemeinde ist weiblich. Trifft das auf unsere Gemeinde hier zu?
-          Im Gemeindevorstand sitzen nur Frauen!
-          Ein Schwuler Pfarrer
-          Die üblichen Themen in den Kirchenkaffees sind auch eher… das, was Murrow weibliche Themen nennt.
-          Es geht mehr um Friede, Freude, Eierkuchen und um das was „Theologie“ so gerne macht. „Quatschen“ – Murray beklagt, dass die Frohe Botschaft – die Power von Jesus – mit den Predigten ja in der weiblichsten aller Vermittlungsformen dargebracht wird. Mit Worten.
-          Etwas plakativ greift Murrow auf, dass Frauen in der Regel sprachbegabter sind und evolutionär dazu auch mehr Praxis hatten als die männlichen Jäger, welche still und auf der Jagd nonverbal kommunizieren mussten.
-          Ist also all mein „Blabla“ nur vergebliche Liebesmüh?

-          Ich beneide immer wieder die Musiker und Künstler, welche mit anderen Mitteln so viel ausdrücken und rüberbringen, wo ich viele Worte bemühen muss.
Liegt es allein an der weiblichen Struktur Kirchengemeinden, dass in der Regel mehr Frauen als Männer zum Gottesdienst kommen? –
Es gibt ja auch nix für Männer Interessantes – Keinen Wettbewerb, keinen Sport, keine Jagd, nur was zu essen und wenig zu trinken. Es gibt keinen Austausch an „Männlichkeit“ – nur Frömmigkeit und einen Gugelhupf!
In der Tat gibt es Angebote eher für Frauen, selbst die Organisation unserer Nigerianischen Life and Spirit Church ist weiblich geprägt. Aber zu deren Gottesdienst kommen auch die Männer und unlängst haben die hier auch ordentlich aufs Schlagzeug gehaut. -..

Ursprünglich war der Zwölferkreis ein Männerkreis, Jesus hat Frauen aber nicht aus seiner Umgebung verbannt, klar ist, dass ER die Machogrenzen seiner Zeit überbrückt hat – aber er war für Männer attraktiv mit seiner Botschaft und seinem Auftrag.  Teilweise sogar kampfbereit …
Der Islam hat heute sehr opferbreite Anhänger – Religion kann Männer faszinieren…

Wie es das Christentum heute schaffen kann? – Ich weiß es nicht, Rock Musik allein wird es nicht sein – oder?
Was ich aber tun kann, ist nicht nur zu reden, sondern auch etwas zu tun.

Jesu Taufe ist ein Zeichen und ein Erlebnis. Ich werde euch nicht einladen im Wasser unterzutauchen, aber ich lade ein, eine rituelle Händewaschung mitzumachen.
In der Nachfolge Jesu die Taufe des Johannes zu spüren, sich nicht nur die Ohren volllabern zu lassen, sondern sich auch die Hände nass zu machen.

Amen!

 

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